Moisture Management, Bekleidungsphysiologie und Tragekomfort von Bekleidung

Für optimalen Tragekomfort sollte Bekleidung die physiologischen Vorgänge im Körper unterstützen und sowohl Wärme als auch Feuchte regulieren können. Bei Kälte soll sie den Körper warm halten, Feuchtigkeit hingegen, wenn man bei Hitze oder körperlicher Belastung schwitzt, soll sie vom Körper ableiten. Eine gutes Moisture Management durch optimale Funktionalisierung, Ausrüstung oder Beschichtung von Textilien verbessert den physiologischen Komfort der Kleidung.
Jogger mit feuchtigkeitsregulierendem Shirt
Textile Feuchtigkeitsregulierung, Moisture Management

Moisture Management und Tragekomfort von Bekleidung

Ist Kleidung feucht und klamm, fühlt man sich schnell kalt und unwohl. Textilien, die über gutes Moisture Management verfügen, nehmen Feuchtigkeit an der Haut auf, leiten sie zügig an die Außenseite des Textils weiter und geben sie dort an die Umgebung ab. Vor allem bei funktioneller Bekleidung – wie Berufskleidung, Persönlicher Schutzausrüstung (PSA) oder Sportbekleidung – ist es wichtig, dass sie dem Träger möglichst hohen physiologischen Tragekomfort bietet. Die Funktionskleidung soll in Abhängigkeit von Einsatzzweck und Umgebung in idealer Weise vor Kälte, Hitze, Wind und Wetter schützen.

Wie funktioniert gutes Feuchtemanagement?

Textilien, die hydrophob sind und wasserabweisende Eigenschaften haben, nehmen kaum Feuchtigkeit auf. Der Schweiß bleibt auf der Haut zurück und es kann ein unangenehmes Nässegefühl auf der Körperoberfläche entstehen. Hydrophile Textilien nehmen Feuchtigkeit gut auf. Wenn sie jedoch nur langsam trocknen, bleibt die Bekleidung lange feucht und der Träger beginnt zu frieren. Textilien mit gutem Feuchtemanagement sorgen demzufolge für einen schnellen Transport der Feuchtigkeit auf die Außenseite der Ware sowie ein rasches Verdampfen an der Oberfläche der Kleidung, wodurch dem Träger ein trockenes Hautgefühl vermittelt wird. Der Abtransport der Feuchte erfolgt durch Kapillarkräfte. Je höher die Faserfeinheit ist, desto kleiner sind die Zwischenräume zwischen den Fasern, desto höher ist die Dochtwirkung und desto besser ist letztendlich der Feuchtigkeitstransport. Damit die Feuchtigkeit schnell verdunsten kann, sollte die Ware eine möglichst große Oberfläche aufweisen. So kann die Nässe – unabhängig von der Faserart – schneller verdampfen. Besonders Mikrofasern und Spezialfasern mit besonderen Querschnitten können zu einer verbesserten Kapillarwirkung sowie zu einer großen Faseroberfläche und somit zu einer raschen Verdunstung beitragen.

Tipps für optimale Funktionalisierung und Feuchtigkeitsmanagement

Für gutes Moisture Management – zu Deutsch Feuchtigkeitsmanagement – und guten physiologischen Tragekomfort ist zunächst die Faserauswahl und die Warenkonstruktion entscheidend. Eine weitere Optimierung des Effekts erreicht man durch eine zusätzliche Funktionalisierung, Ausrüstung oder Beschichtung:

  • Kombination aus Wasser abweisender Innenseite und hydrophiler Außenseite: 
    Die Ware sorgt für eine schnelle Ableitung der Feuchtigkeit von der Haut und gute Verdunstung an der Warenoberfläche. Dies kann durch eine spezielle Ausrüstung und Beschichtung der Ware erzielt werden.
  • Stellenweise hydrophob beschichtete Innenseite: 
    Durch eine teilweise Beschichtung eines hydrophilen Materials fühlt sich die innen gelegene Warenseite an den hydrophoben Stellen trocken an. Die partielle Warenbeschichtung beeinträchtigt den Abtransport der Feuchtigkeit nicht, so dass die Textilien schnell trocknen können.
Laden Sie unsere Broschüre herunter
Sylvia Palikowski, Anwendungstechnik

In unserer Broschüre zum Thema Moisture Management finden Sie weiterführende Informationen zum Thema. Sie können diese über den untenstehenden Button als PDF-Datei herunterladen.

Für weitere Fragen steht Ihnen unsere Kollegin der Anwendungstechnik gerne zur Verfügung.
Newsletter